Filmfest: The Botanist

Arsin lebt in einem abgelegenen Dorf in der uigurischen Region Xinjiang, nahe der Grenze zu Kasachstan. Seine Zeit verbringt er dort meist in der stillen Welt der Botanik, behutsam beobachtet, sammelt und dokumentiert er alle Pflanzen, die er findet. Als Arsin Meiyu kennenlernt, verändert sich sein Leben – langsam, aber dennoch unausweichlich. In stiller Teilhabe am Leben der anderen wachsen die beiden mit- und nebeneinander auf und zusammen, bis Meiyu Arsin offenbart, dass sie bald nach Shanghai ziehen wird. Fast 5000 Kilometer, eine Entfernung, die sich Arsin kaum ausmalen kann. Aus dem Gefühl der Entwurzelung erwächst allmählig eine Entschlossenheit. Über seinen Gewächsen grübelnd rechnet er sich aus, wie viele Tage er wohl unterwegs sein würde, um Meiyu in der Stadt am Meer zu besuchen. Regisseur und Drehbuchautor Jing Yi schafft es mit seinem Langfilmdebüt, die Zerbrechlichkeit kindlicher Realitäten in einfühlsamen Bildern festzuhalten. „The Botanist“ gewann 2025 den Großen Preis der Jury auf der Berlinale.