Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust führte nicht nur zu einer historischen und moralischen Neubewertung der NS-Verbrechen, sondern prägte auch das moderne Völkerrecht entscheidend. In seinem Vortrag „Ein Verbrechen ohne Namen“ beleuchtet der Historiker Friedrich Huneke aus Hannover am 4. November um 19 Uhr zentrale Entwicklungen dieser Zeit und stellt die Entstehung des Begriffs „Genozid“ sowie die Geschichte der „UN-Konvention zur Verhütung und Bestrafung des Völkermords“ in den Mittelpunkt.
Aus einer didaktischen Perspektive erläutert Huneke die juristischen und politischen Diskurse im Umfeld des Zweiten Weltkriegs und zeigt, wie sich aus der Auseinandersetzung mit dem Holocaust neue rechtliche Kategorien und internationale Standards entwickelten. Besonderes Augenmerk gilt dem jüdisch-polnischen Völkerrechtler Raphael Lemkin, dessen beharrliches Engagement maßgeblich zur Verankerung des Völkermordbegriffs im internationalen Recht führte. Der Vortrag verbindet Lemkins Biografie mit der Genese des modernen Völkerrechts und fragt nach der Bedeutung dieser Entwicklungen für Gegenwart und Zukunft.
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