Die Klima-Taler-App ist eine Antwort auf ein Problem der Verhaltensökonomie: Das Wissen um den Klimawandel verändert nicht automatisch die Gewohnheiten des Einzelnen. Bringt das Wissen jedoch einen direkten Nutzen, wirkt dies dauerhaft motivierend.
Der Klimawandel ist außerdem ein so großes Problem, dass viele Menschen meinen, dass das eigene Verhalten im Alltag keine Auswirkungen habe. Doch vieles, was wir tun, verursacht den Ausstoß von CO2: was wir essen, wie wir uns fortbewegen und wieviel Energie wir verbrauchen. Deshalb kann auch jeder Einzelne jeden Tag einen Unterschied machen.
Die Klima-Taler-App spiegelt unmittelbar die positive Wirkung des eigenen Handelns wider – so erlebt der Mensch Selbstwirksamkeit und hat gleichzeitig in Form der Klima-Taler eine reizvolle Belohnung. Je fünf Kilogramm CO2-Einsparung, die durch Laufen, Radfahren oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in der App gemessen werden, entsteht automatisch ein Klima-Taler. Auch das Sparen von Strom, Wärme und Wasser kann in Klima-Taler verwandelt werden. Die Taler können im teilnehmenden Handel und bei Unternehmen eingetauscht werden.
Der Regionalverband hat für den Großraum Braunschweig eine „Regions-Lizenz“ für die Nutzung der Klima-Taler-Apperworben: Das heißt, jede Kommune im Verbandsgebiet kann die App kostenlos für ihre Einwohnerinnen und Einwohner aktivieren und sich als teilnehmende Kommune positionieren. Die Teilnahme für die Nutzenden ist grundsätzlich kostenlos.
Mit Einführung der App in Landkreis und Stadt Gifhorn sind auch gleich die ersten Prämien vor Ort verfügbar: Das Sport- und Freizeitbad Allerwelle beispielsweise bietet für sieben Klima-Taler freien Eintritt (vorab einzulösen zu den Schalteröffnungszeiten). Weitere Prämien gibt es bereits von der Tourismusgesellschaft Südheide Gifhorn GmbH und der Gifhorner Stadthalle. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können bereits jetzt starten: die Klima-Taler-App herunterladen, dem Team „Stadt Gifhorn“ beitreten und erste Taler sammeln. Dies geht auch gemeinsam: So können etwa Schulen, Vereine oder Firmen eigene Teams bilden und sich in monatlichen CO2-Ranglisten messen.
In der Allerwelle trafen sich heute Landrat Tobias Heilmann und Bürgermeister Matthias Nerlich mit Ralf Sygusch, Verbandsdirektor, der die ersten teilnehmenden Kommunen der Region persönlich im Klima-Taler-Netzwerk begrüßte: „Mit unserem Angebot stellen wir den Kommunen eine gute Möglichkeit zur Verfügung, etwas für ihre CO2 Bilanz zu tun. Und je mehr Kommunen teilnehmen, desto größer der positive Effekt für die gesamte Region. Schön, dass Landkreis und Stadt gemeinsam starten – wir freuen uns auf viele folgende Kommunen in der Region.“
Landrat Tobias Heilmann wünscht sich eine gute Beteiligung, denn nur so kann es ein Erfolg werden: „Unsere Bürgerinnen und Bürger sind der Motor des Klimaschutzes. Mit dem Klima-Taler wird ihr nachhaltiges Handeln honoriert und die Aktion zeigt spielerisch, dass jeder Einzelne einen wertvollen Beitrag für unsere Umwelt und die Zukunft unseres Landkreises leisten kann. Denn Klimaschutz soll Spaß machen. Gemeinsam bewirken wir Großes für unseren Landkreis.“
Bürgermeister Nerlich lobt besonders den spielerischen Ansatz von Klima-Taler: „Das Tolle am Klima-Taler ist doch, dass jeder zum Akteur wird und etwas bewegen kann. Dass der Spaßfaktor dabei ins Spiel kommt, finde ich einen schönen Ansatz. Die Bürgerinnen und Bürger werden für ihr umweltfreundliches Verhalten belohnt und die lokalen Unternehmen können auf sich aufmerksam machen. Ich finde, das ist ein gutes Tandem.“
Dabei ist für die Kommunen ebenso wie deren Einwohnerschaft wichtig: Wer teilnimmt, gibt keinerlei persönliche Daten her. Es bedarf keiner personalisierten Anmeldung, sondern nur des Herunterladens der kostenlosen App. Wegstrecken und alle anderen klimarelevanten Informationen werden anonymisiert gesammelt und lediglich quantitativ ausgewertet.
Die User sind beim Einlösen der Klima-Taler außerdem nicht an die Angebote vor Ort gebunden: Jede Prämie ist eintauschbar, ob in Köln, Wien oder anderen teilnehmenden Städten und Gemeinden oder einfach online.
Hintergrund:
Der Klima-Taler (https://klima-taler.com) ist eine App des Berliner Greentech-Unternehmens Blacksquared. Bundesweit gehören rund 25 Kommunen zum Klimataler-Netzwerk. Städte wie Aachen, Darmstadt und Köln. Aber auch viele kleinere Kommunen wie Königstein, Leer oder Meiningen sind bereits aktiv. Insgesamt mehr als 500 Partner-Unternehmen bieten Prämien an. Das Konzept erhielt 2025 den Nachhaltigkeitspreis.
Regionalverband: Presse@rv-bs.de
Landkreis Gifhorn: Presse@gifhorn.de, Stadt Gifhorn: Presse@stadt-gifhorn.de
Bild: Von links nach rechts: Matthias Nerlich (Bürgermeister Stadt Gifhorn), Tobias Heilmann (Landrat Landkreis Gifhorn), Simone Ziegler (Fachbereichsleitung Büro des Bürgermeisters), Ralf Sygusch (Verbandsdirektor Regionalverband Großraum Braunschweig), Jörn Pache (Geschäftsführer Südheide Gifhorn GmbH), André Jendro (Geschäftsführer Parkraum- und Schwimmbadgesellschaft Stadt Gifhorn mbH), Anna-Lena Karnbach (Strategische Planung Regionalverband Großraum Braunschweig)