Dr. Thorsten Unger: "Wissen_schafft: Leben!"

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Geschichte konkret 2025/26
Vorträge des Historischen Vereins Osnabrück im Museumsquartier
 
Geschichte wird wieder konkret
Im August setzen das Museumsquartier und der „Verein für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück“ ihre gemeinsame Veranstaltungsreihe „Geschichte konkret“ 2025/26 fort. In wissenschaftlich fundierten Vorträgen werden der Öffentlichkeit über das Jahr historische Aspekte der Stadt und Region Osnabrück zwischen Mittelalter und Moderne vorgestellt. Die Veranstaltungen finden im Museumsquartier statt. Der Eintritt ist frei!
 
 
Donnerstag, 14. August 2025, 19 Uhr, Vortragssaal im Kulturgeschichtlichen Museum
Wann – War – Was?Großereignisse in Osnabrück im Spiegel historischer Ansichtskarten von 1895 bis zur Neuzeit
Helmut Riecken, Osnabrück
Als Medium zum schnellen Nachrichtenaustausch spielte die „Postkarte“ im ausgehenden 19. und 20. Jahrhundert eine herausragende Rolle. Als „Bildpostkarte“ wurde sie zudem zum wichtigen Informations- und Werbemittel. Bis heute künden die meist 9 x 14 cm großen Formate von zentralen Ereignissen zwischen Ortsgeschichte und Weltpolitik. Der Referent öffnet mit dem Vortrag einen spannenden Einblick in seine so bekannte wie umfassende Postkartensammlung zur Osnabrücker Geschichte.
 
Donnerstag, 11. September 2025, 19 Uhr, Vortragssaal im Kulturgeschichtlichen Museum
Wissen_schafft: Leben! – Die Anfänge der Universität Osnabrück
Dr. Thorsten Unger, Osnabrück
Ein Kultusminister, der von nichts weiß? Ein Physiker, der zum Hochschulplaner wird? Lange Haare und Schlaghosen in einem Barockschloss? Und: Gebäude, die nicht einmal auf Sand stehen? Die junge Universität Osnabrück war voller Widersprüche und die Anfangsjahre waren eine große Herausforderung für die Beteiligten – heute ist die Universität etabliert und gehört ganz selbstverständlich zur Stadt und zur Region. 2024 feierte die Universität Osnabrück ihr 50jähriges Bestehen. Im Rahmen verschiedener Projekte (Campus-Führungen, Wanderausstellung „Wissen_schafft: Leben!“, Lehrveranstaltung am Historischen Seminar) wurde im Jubiläumsjahr ein Blick auf Aspekte der frühen Universitätsgeschichte geworfen. Der Vortrag führt die Erkenntnisse dieser Projekte zusammen und möchte zum Verständnis der heutigen Universität beitragen. Es soll gezeigt werden, wie mancher Reformansatz scheiterte und dennoch ein Fundament für die heutige Institution gelegt wurde.
 
Mittwoch, 1. Oktober 2025, 19 Uhr
Die „Elektrische“ in Osnabrück (1906–1960). Verkehrs- und Stadtentwicklung am Beispiel der Geschichte der Straßenbahn
Albert Spühr, Osnabrück
1906, vor 120 Jahren, begann in Osnabrück das Zeitalter der elektrischen Straßenbahn. Am ihrem Beispiel wird der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Rahmen der Entwicklung Osnabrücks zur industriell geprägten Großstadt nachvollzogen. Illustriert durch umfangreiches Bildmaterial, wird die Geschichte der Osnabrücker Straßenbahn von den ersten Anfängen des Betriebs, den Startschwierigkeiten bei Personal und Fahrgästen, der Linienplanung und Fahrzeugtechnik veranschaulicht.
 
Dienstag, 25. November 2025, 19 Uhr
Pensionen und Baulasten. Der Umgang des Königreichs Hannover mit den Verpflichtungen aus der Zeit der Säkularisation im Bereich der Landdrostei Osnabrück (1813/14–1866)
Dr. Christian Hoffmann, Hannover
Die Säkularisation der Hochstifte und Fürstabteien der deutschen Reichskirche sowie zahlreicher Stifte und Klöster zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte den weltlichen Landesherrschaften zwar einen beträchtlichen Vermögenszuwachs gebracht, ihnen aber auch einige, zum Teil bis in die Gegenwart fortwirkende finanzielle Verpflichtungen auferlegt. Das 1814 zum Königreich erhobene Hannover erhielt durch den Wiener Kongress von 1815 u. a. auch das Emsland und die Grafschaft Bentheim und richtete zur Verwaltung des ehemals geistlichen Vermögens mit der Klosterkammer eine besondere Behörde ein. Der Vortrag zeigt, wie Hannover der Verpflichtung zur Versorgung der Kanoniker, Mönche und Nonnen der aufgehobenen Stifte und Klöster in der Landdrostei Osnabrück nachkam, und beleuchtet die Nutzung des beträchtlichen verstaatlichten Immobilienbesitzes.
 
Donnerstag, 15. Januar 2026, 19 Uhr
Die „Osnabrücker Mitteilungen 2025“ sind da!
Buchpräsentation mit anschließendem Empfang
Für viele Geschichtsinteressierte aus Osnabrück gehört es dazu, dass sie im Jahresverlauf den neuesten Band der Osnabrücker Mitteilungen „unter dem Weihnachtsbaum“ finden. Dieses besondere Erlebnis, zu erfahren, was es Neues an historischer Forschung zur Stadt und Region Osnabrück gibt, möchte der herausgebende Verein zu einem gemeinschaftlichen Erlebnis machen.
Deshalb wird der 130. Band in diesem Jahr wieder in feierlichem Rahmen vorgestellt. Er versammelt Beiträge, die sich in ihren zeitlichen Schwerpunkten vom Mittelalter bis zur Zeitgeschichte erstrecken und völlig neue und unbeachtete Aspekte der Geschichte der beleuchten. Im Rahmen der Präsentation werden ausgewählte Beiträge kurz vorgestellt – eine vielfältige und kurzweilige Geschichtsstunde.
Im Anschluss wird zu einem kleinen Umtrunk eingeladen.
 
 
Donnerstag, 19. Februar 2026, 19 Uhr
Bauern, Plaggen, Neue Böden. Zur Geschichte der Plaggenwirtschaft im Osnabrücker Raum
Prof. Dr. Klaus Mueller, Wallenhorst
Die Plaggenwirtschaft war eine über 1000 Jahre praktizierte Form der Landwirtschaft, die den gesamten nordwestdeutschen Raum in einzigartiger Weise geprägt hat. Zeugnisse dieser Landnutzung wie fruchtbare Böden, Eschkanten und ausgedehnte Heidegebiete, lassen sich bis heute in der Landschaft finden. Neben der landwirtschaftlichen Entwicklung, Bodennutzung und typischen Landschaftsformen beeinflusste sie auch ganz wesentlich das Fühlen, Denken, Handeln und Zusammenleben der Menschen dieser Zeit. Aber wer weiß heute noch etwas darüber? Der Vortrag gibt eine Übersicht zu allen Aspekten der Plaggenwirtschaft in Nordwestdeutschland.
 
Donnerstag, 12. März 2026, 19 Uhr
Ossietzkys Rückkehr ins Emsland. Erinnerungskultur Esterwegen
Gerhard Kromschröder/Hermann Vinke
Vertuscht, verdrängt, verleugnet: In den 1960ern drohte die KZ-Vergangenheit des Emslandes dem Vergessen anheimzufallen. Zwei junge Redakteure stemmten sich dagegen. Ihre berufliche Laufbahn ist eng damit verwoben: Gerhard Kromschröder und Hermann Vinke waren in den 1960er Jahren Redakteure der „Ems-Zeitung“. Trotz heftiger Gegenwehr vor Ort rückten sie das Geschehen in den 15 Emslandlagern während der NS-Zeit und ihren prominentesten Häftling, den Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky, in ihrer Berichterstattung immer wieder in die breite Öffentlichkeit. Der Vortrag zeigt ein Bild von der verbreiteten Erinnerungsabwehr im Emsland. Die beiden jungen Journalisten bezahlten ihr Engagement gegen das Vergessen mit ihrem Arbeitsplatz. Doch auf dem Gelände des ehemaligen KZ Esterwegen steht heute eine Gedenkstätte, in der Carl von Ossietzky einen würdigen Platz gefunden hat. Er ist also an den Ort seines Leidens zurückgekehrt, wo er als Mahner gegen die aktuell vermehrt auftretenden Feinde der Demokratie weiterwirkt.
 
Donnerstag, 23. April 2026, 19 Uhr
Osnabrücker Steinwerke. Bauhistorische Untersuchung einer komplexen Profanarchitektur des ausgehenden Hochmittelalters
Carolin Sophie Prinzhorn, Altenbücken
Als „Steinwerke“ werden in der westfälischen Stadt Osnabrück bruchsteinerne Hinterhäuser bezeichnet, die als älteste Teile der städtischen Wohnbauten bis in das 13. Jahrhundert zurückreichen und Spiegel der Bau- und Wohnkultur der hochmittelalterlichen Stadt sind. Die Hinterhäuser bildeten zusammen mit einem der Straße zugewandten niederdeutschen Dielenhaus einen zweiteiligen Hauskomplex. Singulär im deutschen Profanbau wurden die Osnabrücker Steinwerke im Dachgeschoss mit einem steinernen Tonnengewölbe überdeckt, wodurch eine vollständig geschlossene, feuersichere Hülle entstand.

Terminübersicht

Donnerstag, den 11.09.2025

19:00

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Anfahrt

MQ4 - Kulturgeschichtliches Museum
Heger-Tor-Wall 27
49078 Osnabrück

Veranstalter

MQ4 - Museumsquartier Osnabrück
Lotter Straße 2
49078 Osnabrück