Lesung von C. Bernd Sucher
„Es war nie einfach, als Jüdin oder Jude in Deutschland zu leben, und das ist es auch heute nicht. In gewisser Weise sind wir immer noch, oder besser: wieder im Zwischenzustand. Jüdisches Leben in Deutschland ist alles und nichts: Es ist ein Wunder, und es ist – zumindest ein bisschen – Normalität. Es ist Alltag und Ausnahmezustand. Es ist zugleich wundervoll und schwierig, motivierend und bedrückend.“-Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. „Unsichere Heimat“ ist der Titel eines gerade erschienenen Buches von C. Bernd Sucher. Ungefähr 95 000 Menschen in Deutschland gehören heute einer jüdischen Gemeinde an. Bei einer Gesamtbevölkerung von 83 Millionen ist das eine verschwindend geringe Zahl. Und doch steht diese Gruppe immer wieder im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit: wegen der Shoah, antisemitischer Ausschreitungen, der israelischen Politik. In diesem Buch untersucht C. Bernd Sucher, wie es um die deutschen Jüd:innen steht. Dafür beleuchtet er sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart und sucht in zahlreichen Gesprächen eine Antwort auf die Frage: Haben Jüd:innen in diesem Staat eine Zukunft – oder nicht? C. Bernd Sucher ist Verfasser zahlreicher Bücher und langjähriger Theaterkritiker der Süddeutschen Zeitung. Eine Kooperation mit der Freimaurerloge Zum Goldenen Rade. Foto: Thomas Dashuber / Piper Verlag