Theater:besetzung

Da stehen sie. Auf der Bühne, im Scheinwerferlicht. Sie haben sich vorbereitet, geprobt, Text auswendig gelernt, szenische Effekte ausprobiert und fabriziert. Aber was wäre, wenn jetzt plötzlich das Licht im Zuschauer:innenraum angeht? Oder wenn sie sich einfach verbeugen, ohne vorher etwas zu tun? Wäre die Vorstellung dann vorbei? Und was, wenn sich einfach niemand verbeugen und das Licht nie angehen würde? Ginge es dann einfach immer weiter? Sie sind eine Gruppe von Menschen, die das Theater lieben. Die sich dort begegnen, miteinander proben, spielen, forschen, kreativ sind. Sie kommen zusammen, um Theater zu machen. Aber was macht das Theater mit ihnen? Welche anderen Regeln und Normen bestimmen das Zusammensein und wie kann ein lustvoller, kritischer und sensibler Umgang mit der gemeinsamen Zeit aussehen?   Eine Spielzeit lang erforschte, horchte, suchte das Stadtensemble Generationen nach den High- und Lowlights der Bühne, setzte sich mit den Wirkmächten der uns prägenden Institutionen auseinander und verbrachte dabei viele Stunden auf stickigen Probebühnen und fensterlosen Räumen. Außerhalb des Theaters wurde weitergeforscht: Auf Demonstrationen, im Gespräch oder in anderen Kunstformen. Um Fragen nach Aufbruch von Strukturen, Gehorsam und Macht zu stellen, diente dem Stadtensemble immer als Ausgangspunkt die gemeinsame Liebe zum Theater. Die Inszenierung theater:besetzung entstand auf Grundlage des Stückes Bühnenbeschimpfung von Sivan Ben Yishai.