Persönliche Präsentation durch den Regisseur Harald Weiß
1978 besteigen Reinhold Messner und Peter Habeler den Mount Everest ohne Flaschensauerstoff.
Nur wenige Tage später erreicht der Heidelberger Reinhard Karl als erster Deutscher den höchsten
Berg der Welt und wird zum prominentesten deutschen Bergsteiger. Aber Reinhard Karl ist nicht nur
Bergsteiger, er ist auch Fotograf, Autor, Sportkletterer; er findet eine neue, freie, ungeschönte
Sprache für die unheldenhaften Seiten des Bergsteigens, entwickelt in seinen Bildern einen neuen
Blick auf die Berge. 1977 entgrenzt er die bis dahin beim Grad VI endende Schwierigkeitsskala. Sein
Leben ist eine Auf- und Ausstiegsgeschichte, eine Suche nach Freiheit von der Fremdbestimmung,
eine Suche nach dem eigenen Ich. Im Klettern und Bergsteigen findet er den Weg zum Ziel seiner
Suche. Als er 1982 als erster Deutscher auf dem Gipfel des Fitz Roy steht, schreibt er: „Ich habe mein
Ich auf den höchsten Punkt gebracht, und dort lege ich es zurück, das Ich, das ich sein will.“ Wenige
Monate später wird Reinhard Karl in der Cho Oyu Südwand von einer Eislawine erschlagen.
Freunde und Weggefährten (Reinhold Messner, Bernd Arnold, Oswald Oelz, Bernd Kullmann, Sepp
Gschwendtner, ...) erzählen über ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit Reinhard Karl, seine eigenen
Bildern und Texten zeigen die Innenperspektive Reinhard Karls; Ausschnitten aus
Fernsehproduktionen der 1970er und 1980er Jahre ergänzen dieses facettenreiche biographische
Filmbild.