Autorenlesung, Moderation: Harald Keller
Am 11. November 1918, vor 105 Jahren, endete der Erste Weltkrieg mit dem Waffenstillstand von Compiègne. Der Autor Detmar Müller blickt in seinem Roman „Die Familie Rosenfeld“ auf die Kriegsjahre zurück. Friedrich Rosenfeld hat vor dem Krieg die Belgierin Antje geheiratet. Zehn Jahre später ist er Soldat und wird an der westlichen Front eingesetzt. In Flandern, wo er in den Vorjahren gemeinsam mit seinen Kindern Weihnachten gefeiert hatte. Das Haus der Schwiegereltern wurde seither von Bomben zerstört. Friedrich hat selbst vor der Ruine gestanden.
Seine Schwiegereltern sind auf dem Hof einer Verwandten untergekommen und führen dort ein dürftiges Dasein. Friedrichs Schwager Kees hatte gerade erst geheiratet. Seine Frau Beatrice starb nur wenig später im Artilleriefeuer.
Detmar Müller erzählt in seinem Roman historisch genau, dicht und intensiv vom dramatischen Schicksal der beiden verwandtschaftlich verbundenen, durch die Front getrennten Familien, von den Kämpfen in den vorderen Linien, dem Warten in der Etappe, dem sorgenvollen Leben in der Heimat. Von inneren und äußeren Wunden.