Martin Doerry, Sascha Icks: "Lillis Tochter. Das Leben meiner Mutter im Schatten der Vergangenheit"
Der Roman erzählt die ergreifende Geschichte von Ilse, die erst 14 Jahre alt ist, als ihre Mutter, die jüdische Ärztin Lilli Jahn, im Sommer 1943 in ein Lager verschleppt wird. Ilse muss den Alltag mit ihren drei jüngeren Schwestern alleine bewältigen und schreibt in dieser schweren Zeit Briefe an ihre Mutter. 89 dieser Briefe sind erhalten geblieben. Im Frühjahr 1944 wird Lilli Jahn nach Auschwitz deportiert, im Sommer erfahren die Töchter von ihrem tragischen Tod. Ilse Doerry spricht kaum über diese schmerzliche Zeit, bis ihr Sohn Martin Doerry, zu diesem Zeitpunkt stellvertretender Chefredakteur des „Spiegel“, begann, ihre Familiengeschichte zu recherchieren und ihre Geschichte in einer bewegenden Biographie veröffentlichte, die im Jahr 2002 ein großer Erfolg wurde.
Mit „Lillis Tochter. Das Leben meiner Mutter im Schatten der Vergangenheit“setzt Martin Doerry nun die deutsch-jüdische Familiengeschichte fort und beleuchtet die Auswirkungen der Vergangenheit auf das Leben von Ilse Doerry.
Die Lesung wird von Sascha Icks vom Theater Osnabrück begleitet, die aus den erhaltenen Briefen von Mutter und Großmutter vorlesen wird.