Abschluss der Baukulturgespräche Osnabrück 2023
Abschluss der Baukulturgespräche Osnabrück 2023 mit Carsten Venus von Architekten Venus
Seit 2018 veranstaltet der Verein für Baukultur Osnabrück die Baukulturgespräche als kontinuierliches Vortrags- und Diskussionsformat, in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt Stadtentwicklung. Der Abschluss der diesjährigen Baukulturgespräche findet am 12. Oktober 2023 um 18 Uhr im Felix-Nussbaum-Haus statt. Carsten Venus von Architekten Venus aus Hamburg wird über die Möglichkeiten und Perspektiven des Stadtumbaus für die Stadt der Zukunft referieren und dafür auch einen Bezug zum Lokviertel in Osnabrück herstellen.
Wie werden unsere Städte in Zukunft aussehen? Wie kann die Stadt anpassungsfähiger gegenüber dem Klimawandel werden? Mit diesen Fragen setzt sich Carsten Venus in seinem Vortrag auseinander und entwickelt Visionen für die Stadt von morgen. Während die Stadtentwicklung traditionell auf Wachstum und Erweiterung von Städten abzielt, steht beim Stadtumbau die umfassende Erneuerung und Umgestaltung bestehender Stadtgebiete im Vordergrund.
Ein lokales Beispiel für den Stadtumbau in Osnabrück ist das Lokviertel, für welches das Büro Venus Architekten den städtebaulichen Wettbewerb gewonnen hat. Carsten Venus wird u.a. über dieses aktuelle Projekt berichten, bei dem Themen wie Innenverdichtung, Regenwassermanagement, Mobilität und Klimaresilienz in den Masterplan und den Gestaltungsleitfaden eingeflossen sind.
Carsten Venus ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Architekten Venus GmbH (vormals blauraum Architekten GmbH). Seit 2012 ist er Vorstandsmitglied der Hamburgischen Architektenkammer. Im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) führte er 2008 und 2013 zwei Forschungsprojekte zu den Themen Redevelopment und Wohnungsbau im Bestand durch. Darüber hinaus ist er in den Bereichen Lehre, Vorträge, Jurys und offene Workshops tätig.
Die Baukulturgespräche Osnabrück 2023 beschäftigen sich in diesem Jahr mit dem Thema „Zukunft für Osnabrück“. Welche Vorteile bietet ein städtebauliches Gesamtkonzept? Ist es vielleicht ein Hindernis für neue Entwicklungen? Oder kann es ohne Konzept keine positive Stadtentwicklung geben? Diese Fragen sollen im Mittelpunkt der Diskussion im Rahmen der Baukulturgespräche stehen, die mit dem Vortrag von Carsten Venus für dieses Jahr enden.
Baukulturgespräche Osnabrück
Durch die Baukulturgespräche Osnabrück soll die Öffentlichkeit für regionale Baukultur sensibilisiert und der Diskurs verstetigt werden. In diesem Jahr geht es besonders um die Bedeutung eines städtebaulichen Gesamtkonzepts für Osnabrück, das mit führenden Stadtplanungs- und Architekturbüros, die sich in den vergangenen Jahren bereits mit Osnabrück beschäftigt haben, erörtert wird. Unter Berücksichtigung der Erfahrungen der Büros aus anderen, von ihnen betreute Stadtentwicklungsprozessen in Europa wollen wir versuchen, in der Diskussion einen erfolgversprechenden Weg für Osnabrück zu finden. Die Baukulturgespräche 2023 sollen einen Input dazu liefern, wie Stadtentwicklung in Osnabrück in Zukunft aussehen kann.
Als Veranstaltungsort wurde das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück ausgewählt. Mit seiner zeitgenössischen Architektur hat der Libeskind-Bau einen direkten Bezug zum Thema Baukultur und bietet den idealen Rahmen für die Veranstaltungsreihe. Die Veranstaltungsreihe wird im Rahmen der Landesinitiative „Baukultur in Niedersachsen“ vom Land Niedersachsen, Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung gefördert. Als Sponsoren unterstützen die Firmen Deppe Backstein, FSB, Industriebau HOFF, LBS, Solarlux, mbakustik und pro office die Baukulturgespräche 2023.
Der Veranstalter: Verein für Baukultur Osnabrück
Der Verein für Baukultur Osnabrück hat sich das Ziel gesetzt, die Baukultur in der Stadt und der Region Osnabrück zu fördern und stärken. Durch die Verknüpfung von Baukulturakteuren und -interessierten stellt der Verein eine Plattform für den kontinuierlichen Informations- und Erfahrungsaustausch über eine qualitätsvolle Baukultur dar. Baukultur wird dabei bewusst offen als Gesamtqualität der Aspekte Architektur, Bau- und Wohnungswirtschaft, Denkmalschutz, Design, Freiraumplanung, Infrastrukturplanung, Ingenieurbau, Konstruktion, Kunst, Stadt- und Landschaftsplanung sowie Städtebau definiert. Durch Vorträge, Ausstellungen, Netzwerkveranstaltungen und auf anderen Kommunikationswegen möchte der Verein das baukulturelle Bewusstsein in der Stadt und der Region Osnabrück stärken und Baukultur erlebbar machen.
Kooperationspartner & Veranstaltungsort: Museumsquartier Osnabrück, Felix-Nussbaum-Haus
Das Felix-Nussbaum-Haus besitzt mit über 200 Werken die größte Sammlung des in Osnabrück geborenen und von den Nationalsozialisten ermordeten jüdischen Malers Felix Nussbaum. Für den Museumsbau verschachtelt der Architekt Daniel Libeskind drei Baukörper, die Bezugslinien zu Stationen im Leben des Malers – Osnabrück, Berlin, Brüssel, Auschwitz – setzen. Im Inneren beschreitet der Besucher ansteigende und abfallende Böden, wandelt in sich verengenden Gängen und verwinkelten Räumen und geht entlang von Mauern, die in spitzen Ecken münden. Sein Blick kreuzt durch Gitter die Geschosse und fällt durch schräg verlaufende Fenster nach außen. Labyrinthisch erscheint das „Museum ohne Ausgang“, das Gefühle von Zerrissenheit, zunehmender Enge und ansteigender Orientierungslosigkeit baulich sichtbar und räumlich erfahrbar macht.