Festival des Unabhängigen Films vom 1. bis 6.10. Auch in diesem Jahr wird die Lagerhalle (nur vom 3. bis 6.10.) zu einem Ort, an dem die Vielfalt des unabhängigen Kinos gefeiert wird. Mit einer bunten …
Festival des Unabhängigen Films vom 1. bis 6.10.
Auch in diesem Jahr wird die Lagerhalle (nur vom 3. bis 6.10.) zu einem Ort, an dem die Vielfalt des unabhängigen Kinos gefeiert wird. Mit einer bunten Mischung aus internationalen Produktionen, spannenden Debüts und bewegenden Geschichten lädt das Festival ein, sich in die Magie des Films zu verlieren und neue Perspektiven zu entdecken. Das Publikum in der Lagerhalle kann sich auf acht Langfilme und sechs Kurzfilmprogramme freuen.
Mit dem Vistas Latinas Beitrag „Sujo“ wird der Zuschauer in die spröde südmexikanische Landschaft versetzt, in der der Sohn eines ermordeten Mitglieds des Drogenkartell völlig isoliert aufwächst, um der Gefahr durch seine familiäre Vergangenheit zu entgehen. Doch je weiter sein episodisches Älterwerden voranschreitet, desto offenbarer zeigt sich die währende Prägung seines Lebens, der er kaum entkommen kann.
Einsamkeit kennt auch der achtjährige Feliciano aus Peru. Im Wettbewerbsbeitrag um den Filmpreis für Kinderrechte„Durch Felsen und Wolken“ sind seine einzigen Begleiter Ronaldo, das Alpaca, und Rambo, der Hund. Mit ihnen bespricht er das, was für ihn gerade am wichtigsten scheint: die Fußballweltmeisterschaft. Jenseits dieser Einfachheit liegen ungeahnte Gefahren: Felicianos Dorf wird von einer Minenfirma bedroht, die radikale Methoden verfolgt, um die Bewohner fortzuscheuchen. Als Ronaldo plötzlich verschwindet, ist es keine Frage, dass Feliciano sich auf die Suche macht.
„Territorio Puloui“, ein weiterer Film der Sektion Vistas Latinas, gewährt Einblicke in das Leben des indigenen Volkes der Wayuu. Die eindrucksvolle Mythologie der Urahnen, die atemberaubende Landschaft Kolumbiens, und der ewige Kampf um die Lebensgrundlage, das Wasser, was durch Klimawandel, Korruption und Kohlebergbau ständig bedroht ist – all das bildet die Lebensrealität der indigenen Bevölkerung ab, die die täglichen Strapazen nur mit tief verwurzeltem Glauben bezwingen können.
Mit „Omar and Cedric: If This Ever Gets Weird“ (Arts in Cinema) wird durch die zahllosen, von Omar Rodriguez Lopez selbstgefilmten Sequenzen die facettenreiche Beziehung zwischen ihm und Cedric Bixler Zavala dokumentiert, mit dem er in den Bands At The Drive-In und später The Mars Volta Musikgeschichte schrieb.
Die Sektion Focus on European Cinema, in diesem Jahr eine Retrospektive des britischen Sozialrealismus, bringt Andrea Arnolds „Fish Tank“ wieder auf die große Leinwand. Er zeichnet das rohe Portrait der 15-jährigen Mia, die im Brennpunktviertel Londons mit ihrer kleinen Schwester und ihrer alleinerziehenden Mutter aufwächst. Zuhause kaum beachtet, von der Schule geflogen und von den anderen Mädchen verspottet, wächst ein brodelnde Mischung aus Wut, Trotz und tiefer Sehnsucht in ihr heran.
Turbulent wird es in Michael Winterbottoms „24 Hour Party People“, einer teils wahren, teils fiktiven Doku-Montage, die ein grelles Licht auf die Manchester Musikszene der 1970er bis 1990er Jahre wirft: Zwischen Drogen, Sex und wilden Nächten wird von Tony Wilson das Musiklabel „Factory Records“ gegründet, das für Bands wie Joy Division bzw. New Order und Happy Mondays bekannt ist. Wilson bricht regelmäßig die vierte Wand und treibt mit selbstironischen Kommentaren die chaotische Energie auf die Spitze. Ken Loachs „It’s a Free World“ hingegen nimmt die deutlich tristere Arbeitswelt der 2000er in den Blick und zeigt anhand der kürzlich entlassenen Angie, wie diese auf der Suche nach Erfolg immer verzweifelter wird – und sich, ehe sie es sich versieht, in moralischen Grauzonen wiederfindet.
Das Kurzfilmprogramm „(un)versehrt“ stellt Fragen nach Schuld, Verantwortung und möglicher Wiedergutmachung, ob bei einem Eklat im Klassenzimmer, im Krankenhaus des Kriegsgebietes oder bei Geflüchteten in der Sperrzone zwischen den Grenzen. Das Kurzfilmprogramm „(un)versöhnt“ bietet acht studentische Produktionen dar, deren diverse Themen sich am Puls der Zeit befinden und dabei immer wieder Motive von Konflikt und Versöhnung aufgreifen.
Und wie jedes Jahr werden im Rahmen der UFOlinoskurze Filmjuwelen für Kinder gezeigt. Das Programm ab 4 Jahren „Willkommen im Kino!“ gestaltet von Kugelfischen über Küchenexperimente bis hin zu befreundeten Bäumen einen liebevollen Einstieg in die Filmwelt. Bei der Auswahl ab 8 Jahren – „Neue Welten“ erkunden Aliens und zum Leben erwachte Socken die Welt, und die Geschichten ab 10 – „Ohne mich!“ sprechen bereits Themen wie Selbstbewusstsein und Zukunftswünsche an.
Eine reichhaltige Palette an Erzählungen, die sowohl emotionale Tiefe als auch gesellschaftliche Relevanz versprechen. Egal, ob Sie auf der Suche nach bewegenden Dramen, spannenden Dokumentationen oder zauberhaften Kinderfilmen sind – hier ist für jeden etwas dabei. Lassen Sie sich verzaubern und tauchen Sie ein in die Welt des Films!
Ausführliche Informationen zum Gesamtprogramm unter filmfest-osnabrueck.de
Tickets shop.filmfest-osnabrueck.de
Das Festivalzentrum befindet sich in diesem Jahr im KunstQuartier des BBK, Bierstraße 33. (Dreier-, Fünfer- und Dauerkarten, Ausgabe der Akkreditierungen, Informationen)
Titel und Termine in der LAGERHALLE (3. bis 10.10.):
„Durch Felsen und Wolken“ (Do., 03.10., 15.00 Uhr)
„It’s a Free World“ (Do., 03.10., 17.30 Uhr)
„Sujo“ (Do., 03.10., 20.00 Uhr)
„Kurzfilme (un)versehrt“ (Do., 03.10., 22.15 Uhr)
„Territorio Puloui“ (Fr., 04.10., 17.30 Uhr)
„Fish Tank“ (Fr., 04.10., 20.00 Uhr)
„Kurzfilme (un)versöhnt“ (Fr., 04.10., 22.15 Uhr)
„24 Hour Party People“ (So., 06.10., 20.00 Uhr)
„Omar and Cedric: If This Ever Gets Weird” (So., 06.10., 22.15 Uhr)
„UFOlinos – Kurzfilme ab 4: Willkommen im Kino!“ (So., 06.10., 11.00 Uhr)
„UFOlinos – Kurzfilme ab 8: Neue Welten“ (So., 06.10., 13.00 Uhr)
„UFOlinos- Kurzfilme ab 10: Ohne mich!“ (So., 06.10., 15.00 Uhr)
»Online-Tickets
Abendkasse: 8,00 € | 7,00 €